Dr. Kerstin Stachel

Das Pflegestudiumstärkungsgesetz

Juhu, ein neues Gesetz – diesmal das Pflegestudiumstärkungsgesetz – löst mal wieder Probleme

😎 Inhaltlich gibt es eine Ausbildungsvergütung für Studierende
😎 und eine vereinfachte Anerkennung ausländischer Abschlüsse. Insbesondere der Umfang und die erforderliche Form der vorzulegenden Unterlagen werden bundesrechtlich geregelt.
😎  In der Pflegeausbildung und im Pflegestudium werden digitale Lehrformate ermöglicht und
😎 es gibt nun geschlechtsneutrale Berufsbezeichnungen.

❓ Doch welche Aufgaben übernehmen die studierten Pflegekräfte dann in den Krankenhäusern?
❓ Sollte moderner digitaler Unterricht nicht eine Selbstverständlichkeit sein?
❓ Können sie ihr akademisches Wissen adäquat einsetzen?

Im Krankenhausalltag werden die Pflegekräfte von den Ärzten:innen oft als reiner Hilfsberuf wahrgenommen und entsprechend eingesetzt.

Das Ergebnis:
Pflegekräfte haben nachgewiesene Kompetenzen in einem anerkannten Heilberuf, dürfen diese aber im Alltag nicht einbringen.
Das frustriert und ist schlecht für die Qualität der Patientenversorgung.

💡 Warum ist es zum Beispiel nicht die Regel, dass die Pflegekraft bei der Visite den Patienten vorstellt, schließlich hat sie sich den ganzen Tag um ihn gekümmert und der Assistenzarzt ergänzt die medizinischen Aspekte?
💡 Warum lernen Pflegekräfte in der Fachweiterbildung Dinge, die sie dann im Krankenhausalltag nicht anwenden dürfen, weil es sich dann doch wieder um eine ärztliche Tätigkeit handelt?

💪 Fazit: Pflegende mit und ohne Studium müssen ihre erworbenen Kompetenzen -als anerkannter Heilberuf – auch einbringen dürfen. 💪

Wie veraltet unsere Strukturen derzeit sind, zeigt auch die gemeinsame Erklärung für mehr interprofessionelle Teamarbeit vom 09.10.2023 von Claudia Moll (Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung), die von vielen Vertreterinnen und Vertretern der unterschiedlichen Professionen unterstützt wird. Sie fragt: „Wir wollen mehr Interprofessionalität, aber die Strukturen sind veraltet und vom Arztvorbehalt geprägt. Warum dürfen Pflegende nicht selbst impfen, Wunden versorgen oder Verbände anlegen?

Was gut klingt, ist noch lange keine Lösung des Problems, denn nur wenn es gelingt, die Aufgaben auch im Klinikalltag neu zu verteilen und attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen, werden mehr Menschen den Pflegeberuf ergreifen. In vielen Ländern dieser Welt ist die Pflege längst akademisch und nimmt ganz andere Aufgaben wahr. Es ist also wirklich nicht schwierig gute Praxisbeispiele zu finden und zu sehen, wie sich nicht nur die Arbeitszufriedenheit der Pflege positiv entwickelt, sondern auch die Qualität der Patientenversorgung steigt. Die Magnet-Krankenhäuser leben es vor. #MagnetHospital.

#Wie sieht ihr das?

#Pflege#HealthCareBrain#Krankenhausmangement

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