5 Tipps, um Haftungsrisiken zu reduzieren


Grundsätzlich kann die Unternehmensleitung in folgenden Fällen haftbar gemacht werden:

✍ Wenn gesetzliche Vorschriften oder Branchenstandards nicht eingehalten werden. (Compliance-Verstöße)

✍ Wenn Entscheidungen oder Handlungen der Unternehmensleitung dazu führen, dass das Unternehmen in der Öffentlichkeit negativ wahrgenommen wird. (Reputationsschaden)

✍ Wenn fehlende interne Kontrollen oder Governance-Mechanismen zu Fehlverhalten von Mitarbeitenden führen oder dieses nicht erkannt wird.

✍ Wenn Pflichtverletzungen/Entscheidungen zu finanziellen Schäden führen.

Die Unternehmensleitung kann für Fehlverhalten, Rechtsverstöße oder schädigende Handlungen von Mitarbeitern haftbar gemacht werden können. Dies gilt sowohl für strafrechtliche Verstöße als auch für zivilrechtliche Klagen, bei denen das Unternehmen Schadenersatz leisten muss.

Keiner erwartet, dass Manager unfehlbar sind, aber Manager müssen alles tun, um im Zweifelsfall nachweisen zu können, dass sie alles versucht haben, um Schaden vom Unternehmen abzuwenden.

Je transparenter und nachvollziehbarer die Prozesse sind, desto besser sind Sie vor Haftungsrisiken geschützt. Warum? Prozesse definieren klar Verantwortlichkeiten und Kontrollmechanismen und machen Entscheidungen nachvollziehbar.

Achten Sie konsequent auf das Vier-Augen-Prinzip, so dass sich Abteilungen/Mitarbeiter in kritischen Prozessen gegenseitig kontrollieren. Es darf z. B. nicht sein, dass der Bauingenieur/der Arzt/die Pflegekraft selbst Bestellungen beim Lieferanten auslöst.

Aufgabe des Managements ist es:

👉 Kontrollmechanismen einzuführen

👉Mitarbeitende zu schulen

👉 Hinweisgebersysteme zu implementieren (unbedingt beachten: Hinweisgeberschutzgesetz (HinSchG) in Kraft seit 02.07.2023)

Mein wichtigster Rat: Wann immer Sie Hinweise auf Unregelmäßigkeiten erhalten,
1. gehen Sie diesen sorgfältig und umfassend nach.
2. Klären Sie die Vorwürfe lückenlos auf
3. und sorgen Sie für Abhilfe. Auch wenn nur schrittweise Abhilfe möglich ist, weil zum Beispiel eine alte Bausubstanz ein erhöhtes Brandrisiko birgt, sorgen Sie dafür, dass alles getan wird, um diese baulichen Defizite durch organisatorische und technische Maßnahmen auszugleichen.
4. Dokumentieren Sie die getroffenen Maßnahmen
5. und ermutigen Sie Ihr Team, Hinweise auf Unregelmäßigkeiten zu geben.

Denken Sie immer dran: Sie sind in der Nachweispflicht.

Welche Tipps Erfahrungen haben Sie?


Foto: Lea Städler für Annette Koroll FOTOS | https://fotos-berlin.net/

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