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Es trifft gerade die Falschen, aber wir halten noch 2-3 Jahre durch….

Es trifft gerade die Falschen, aber wir halten noch 2-3 Jahre durch….Gedanken zum bundesweiten Protesttag der Krankenhäuser.

Was sagt Herr Gesundheitsminister Lauterbach?

👉 Er sieht die Insolvenzen und stellt fest, dass es die Falschen trifft.
👉 Er sieht die Schuld bei den Ländern (keine Zahlung der Investitionskosten).
👉 Er sagt, dass der Bund mehr als genug hilft: Hilfe bei den Energiekosten und Bemühungen, dass die Pflegekosten schneller bezahlt werden.
👉 Er sagt, die Reform greift 2025/2026 und bis dahin gibt es eine Durststrecke, die ihm auch nicht gefällt.

😮 😥 🤐 Ich stelle mir gerade vor, dass ich als Patientin in einem Krankenhaus lande, das gerade insolvent ist oder in einer Region wohne, wo das falsche Krankenhaus gerade zugesperrt hat. 😥 😨

Es sind ja nur 2-3 Jahre. In der Zeit einfach nicht krank werden!!!!!! Das schaffen wir!!!

Spaß bei Seite: Das kann man den Bürger:innen doch nicht zumuten!

Für alle die verwirrt sind. Hier ein Versuch das Problem einfach zu erklären:

Ein Krankenhaus wird über die duale Finanzierung finanziert:

-Investitionskosten werden von den Ländern (Gebäude, Geräte, IT…) aus Steuergeldern bezahlt.

-Die laufenden Kosten (Personal, Medikamente, Material, Energie etc.) werden über die Krankenkassen aus den Beiträgen der Versicherten bezahlt.

1. Richtig ist: Die Bundesländer sind ihren Investitionsverpflichtungen nicht nachgekommen. Alte Gebäude, veraltete Technik und unzureichende Digitalisierung kosten Geld durch hohe Energiekosten, hohen Personaleinsatz etc.

Fazit: Die Krankenhäuser brauchen für den laufenden Betrieb mehr Geld als nötig.

2. Das akute Problem die laufenden Kosten:

Die Preise für Materialien, Energie, Medikamente, Lohnkosten sind massiv gestiegen. Schätzungen gehen von rund 15 Prozent aus.

Was kann ein Krankenhaus dagegen tun? Gar nichts!

Denn die Preise werden vom Gesetzgeber (Bund) festgelegt. Nach derzeitiger Gesetzeslage ist eine Anpassung des Landesbasisfallwertes möglich. Dieser ist jedoch gedeckelt, um die Beitragssätze der Krankenkassen stabil zu halten. Die Neukalkulation der DRG’s erfolgt mit einer Zeitverzögerung von 2 Jahren.

Fazit: Das Krankenhaus muss die Kostenerhöhung aus eigener Kraft tragen.

3. Krankenhäuser finanzieren die Pflegekosten vor! Warum?

Erst wenn die komplizierten Verhandlungen mit den Krankenkassen abgeschlossen sind, werden die Pflegebudgets vollständig ausgezahlt. Bis dahin wartet das Krankenhaus auf viel Geld.

4. Hinzukommt: Die Erlöse sinken, weil die stationären Fallzahlen zurückgehen.

Fazit: Die Einnahmen werden immer weniger. Die Ausgaben immer höher. Die Folge früher oder später: Insolvenz. Auch gesunde/wichtige Krankenhäuser kommen in eine Schieflage.

Klar ist: Es muss weniger Krankenhäuser geben. Aber: Unkontrolliertes Krankenhaussterben ist keine Lösung. Als Bürger:innen haben wir das Recht auf eine verlässliche Gesundheitsversorgung.

Was können wir tun, um die Situation zu ändern? Habt ihr Ideen?
#Krankenhausreform

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