Personalentwicklung: Intern oder extern?
Personalentwicklung: intern oder extern?
„Personalentwicklung macht für uns ein Dienstleister! Dieser ist mit den modernsten Methoden vertraut, bestens ausgebildet und kennt viele Organisationen. Wir haben keine eigene Personalentwicklung.“
Ist das eine gute Entscheidung?
Ich meine nein, wer es wirklich ernst damit meint, dass die Mitarbeiter:innen das wichtigste Kapital sind, der sollte eine eigene Personalentwicklung haben. Oder in einem kleinen Haus zumindest einen Experten:in mit Stellvertreterregelung, der/die sich mit dem Thema beschäftigt.
Warum? Weil eine Firma, die von außen kommt, dein Krankenhaus nie so gut kennen wird, wie jemand, der in der täglichen Arbeit verankert ist.
Wenn du Personalentwicklung ernsthaft an deiner Unternehmensstrategie ausrichten willst und deine Führungskräfte die Personalentwicklung als Sparringspartner anerkennen sollen, dann müssen deine Personalentwickler dein Haus in- und auswendig kennen.
Ein guter Personalentwickler hat den Finger am Puls der Organisation, er hört den Atem der Organisation, spürt die Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen und erkennt frühzeitig, wenn sich Brennpunkte abzeichnen.
Er ist aber auch jemand, zu dem die Führungskräfte aus allen Berufsgruppen Vertrauen haben, weil sie wissen, dass man auch mit schwierigen, sensiblen Themen ernst genommen wird und dass man gemeinsam eine Lösung finden wird.
In Krankenhäusern fällt es vielen schwer, Probleme offen anzusprechen und so hat sich über Jahrzehnte eine Kultur des „Schönredens“ entwickelt, Probleme werden ignoriert/verschwiegen/verschleiert, bis sie eskalieren oder Mitarbeiter stillschweigend die Abteilung oder gar das Haus verlassen, weil sie die Situation nicht mehr ertragen.
Hinzu kommen politische Machtspiele, die teilweise bis in die Politik reichen. Ein Personalentwickler kann genau einschätzen: Wer sagt, was er denkt? Wer taktiert? Wer ist loyal? Wer ist ein Leistungsträger?
Wer ist eher problematisch, auch wenn er/sie auf den ersten Blick sehr kompetent wirkt? Wer spielt mit offenen Karten und wer zieht im Hintergrund die Fäden, um seine eigenen Ziele durchzusetzen?
Ein Personalentwickler kennt diese Details nutzt dieses Wissen und stimmt seine Maßnahmen sehr eng mit der Unternehmensleitung ab, die wiederum weiß, was unternehmerisch als nächstes erreicht werden soll und von wem und warum Widerstände zu erwarten sind.
Fazit: Natürlich macht es Sinn, die Expertise von externen Unternehmen einzubinden, aber die Personalentwicklung muss sicherstellen, dass die Passung stimmt und sie muss sicherstellen, dass der externe Dienstleister sorgfältig gebrieft und kontinuierlich begleitet wird.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Lasst und diskutieren.